Der große Tag! Live einen Shuttlestart erleben – das habe ich mir schon viele Jahre gewünscht, vor allem aufgrund von Jürgens ausführlichen Erzählungen. Die Aufregung vor dem Start, dann das Getöse der Booster und die feurige Himmelserscheinung – ich habe zwar schon viele Filme dazu gesehen, aber so ganz in echt dabei sein: eine aufregende Vorstellung.
Schon im Vorfeld von Düsseldorf aus war es ein längeres Hin und Her: Tickets buchen oder auf eigene Faust? Welche Tickets? Ganz teure von KSC und dann auf dem Causeway stehen oder etwas günstiger vom Visitorcenter aus? Als dann das Startdatum feststand haben wir uns für die mittelkostspielige Variante von Gator-Tours im Visitorcenter entschieden. Pick-Up vom Hotel und alles mit einem Veranstalter. An Einfahrtsgenehmigungen für Privatautos am Visitor-Complex kommt man sowieso nur sehr schwer, oder eher gar nicht als Ausländer.
Gesagt, getan. Das Hotel in Orlando hatten wir für einen anderen Zeitraum gebucht, wurde dann umgebucht. Das die den Start um 10 Tage verschieben war dann zwar etwas ärgerlich, aber noch kein Weltuntergang. Das Hotel in Orlando hat uns ja auch ganz unkompliziert für den 29. April noch eine Hotel-Parkplatz-Einfahrt ausgestellt.
Also war soweit alles auf „GO“.
Der Wecker war auf ein Uhr nachts gestellt, aber ich konnte sowieso kaum schlafen und habe es dann um halb eins ganz aufgegeben. Eine Dusche um die Restmüdigkeit wegzuspülen – heute mal nicht in den Pool. Es war immer noch extrem schwül und ein Poolbad hätte nicht wirklich geweckt, sondern noch schlabbriger gemacht als ich eh schon war.
Die Sachen gepackt und eine Tasse Kaffee genehmigt. Wir wussten nicht, ob wir unsere Sachen während des Aufenthaltes im KSC im Bus lassen könnten, also sehr bewusst den Krempel zusammen gesucht. Neben der Foto-/Videoausrüstung noch ein Shirt zum wechseln, ein Handtuch, Cracker, Müsliriegel und Wasser, ein Nackenhörnchen (brauche ich immer bei längeren Fahrten, ohne das mache ich keine Ausflüge mehr!), Geld, Papiere, Tickets.
Kurz vor zwei saßen wir im Auto und machten uns im stockdustern auf den Weg. Die Wegbeschreibung im Netz hatte drei Varianten, zwei entschieden sich nur unwesentlich, alle waren von der Fahrzeit her fast identisch, nur über die Landstraßen war es definitiv 40 Meilen weniger Strecke. Wir prüften den Weg unserer Navi (mit der wir uns ja nun wirklich glänzend verstehen) und die hatte auch die Landstraßenvariante. Also gut, bislang waren wir die Interstate 75 gefahren bis es zur I 4 ging, aber jetzt mal über die Dörfer. Ich trage nachts zum Autofahren eine Brille, da ich eine Dämmerungsmyopie habe, aber mit der Brille sehe ich wie ein Luchs.
Wir hatten die Straßen fast für uns allein, kann eine zeitlang ganz nett sein, ist aber auf Dauer auch sehr langweilig. Bei der ersten offene Tankstelle kurz getankt und weiter durch die einsame Nacht. Es war so schwülfeucht, sogar die Frontscheibe beschlug von außen.
Die Landstraßen führen (wie auch bei uns) tatsächlich durch Kleinstätte und Dörfer, teilweise auch einzelne Farmhäuser. Ich hätte mir das gerne mal im Hellen angesehen, teilweise war es echt wie in den amerikanischen Filmen: Motels von Anno Tuck und alte Werksgelände mit uralten rostigen Pick-Ups. Und an den unmöglichsten und einsamsten Ecken abgestellte Schulbusse – warum parken die da im Nirwana?
Wir kamen natürlich erwartungsgemäß gut voran, allerdings können sich 140 Km Landstraße schon ziehen. Dann fing es auch noch fies an zu regnen und da stehe ich im Dunkeln ja überhaupt nicht drauf! Gott sei Dank nur ca. 25 Km lang, dann hatte die Dröppelei ein Ende.
Kurz vor 5 fuhren wir auf den Parkplatz des Quality Inn. Hier war echt viel los (nicht menschen-, sondern autotechnisch) und wir waren froh, überhaupt noch einen freien Parkplatz zu finden. Erst mal rein ins Hotel zum Restroom. Dann hat Jürgen versucht per WiFi am ipad die neuesten Infos zum Launch zu kriegen – die Vorstellung, der Start könnte schon abgesagt sein war blöde nach dieser Nachtfahrt. Aber alles noch im grünen Bereich.
Wir also rüber zum Mc Doof (der Spielhalle, davon habe ich schon erzählt) und uns so komische Frühstücksburger bestellt (weil man um 5 noch nix anderes kriegt). Die sind ja echt völlig abgeschmackt: Ei, Bacon und Käse auf zuckersüßem Brötchen – nur der Hunger treibt’s rein. Ein riesiger Becher Kaffee dazu.
Mit dem Kaffeebecher zurück zum Hotel und dort in der Lobby in ein Sofa gefläzt. Ein überdimensionierter Bildschirm lief und ich wurde erst so richtig aufmerksam auf den Sendebeitrag, als plötzlich der Ton dazu angeschaltet wurde und sich das halbe Hotelpersonal dort versammelte: die Hochzeit des Jahres – William und Kate! Es war 11:00 Uhr Ortszeit in GB und da ging’s dann grade los mit der Ankunft der Braut. Unser Tourbus sollte erst gegen 7 ankommen, also verfolgte ich ganz gebannt die englische Hochzeit. Jürgen hatte wie üblich nur sarkastische Bemerkungen dazu, ich war allerdings schon sehr gerührt von dem glücklichen Strahlen der hübschen Braut. Ganz gespannt verfolgte ich das Geschehen, vor allem das Eheversprechen und mit mir genauso gerührt die amerikanische Hotel-Putzfrau. Ich gebe zu, ich bin emphatisch und zudem noch nah am Wasser gebaut, aber auf Jürgen’s Bemerkung: „Du fängst doch jetzt nicht hier zu heulen an…“ schluckte ich und riss mich am Riemen. Keine Tränchen!
Endlich kam ein weiblicher Tourguide und sie zeigte uns den Bus, der draußen vor dem Eingang parkte und den wir jetzt doch bitte zu „entern“ hätten.
Ich war ganz fix (und somit die Erste im Bus) und konnte mir die Bank gleich hinter dem Fahrer kapern. Da sitze ich am liebsten, außerdem kann man dort auch besser fotografieren als von den anderen Plätzen.
Kurz nach sieben war die illustre Gesellschaft komplett, von Kiddys bis zum Tattergreis alles an Board. Auf ging’s, im Sonnenaufgang Richtung Titusville. Von Sonne war allerdings nur wenig zu sehen, ganz im Gegenteil: je heller es wurde, desto dunkler wurde es. Riesige dicke graue Wolken ballten sich zusammen und es blitzte gewaltig. Aber es waren ja noch über 8 Stunden bis zum Start und hier kann sich das Wetter ja schlagartig verändern, also machte ich mir keine Sorgen.
Wir kamen superschnell durch und waren schon um kurz nach acht am KSC. Raus aus dem Bus und an die Schlangen vor den Kassen, wobei es keine Kassenschlangen waren, sondern Kontrollschlangen. Wie am Flughafen mit einem Metalldetektor-Durchgang und kompletter Untersuchung der mitgebrachten Taschen und Tüten. Menschenmengen mit Klappstühlen, Sonnenschirmen, Kühltaschen – wie bei einem Freibad-Besuch.
Da der Bus dort vor Ort blieb und uns auch für die Rückfahrt zur Verfügung stand konnten wir einiges dort lassen. Alle waren in gelöster und dennoch gespannter Stimmung, ich genoss dieses Gefühl von kribbelnder Anspannung vor einem besonderen Ereignis.
Unproblematisch rein in den Hauptkomplex und mit dem Ticket in die Lobby. Dort war zunächst wieder Restroom angesagt, da musste man aber schon Schlange stehen (Jürgen, ich brauchte noch nicht!).
Raus und kurze Orientierung – rechts die Menschenschlangen, die auf den Bustransfer zum Causeway warteten, Geradeaus alles für Leib und Seele, links der Rocket Garden. Dorthin gingen wir zunächst, weil es dort ja eine Fläche zum Gucken gibt. Auch eine LED-Leinwand (und die zeigte schon das Shuttle auf dem Pad), eine kleine Bühne und Schilder, von wo aus man am besten gucken könnte. Mehrere Sitz-Tribünen – überall Menschen.
Unsere Klappsessel (2008 im KSC gekauft um einer Flugshow beizuwohnen) waren in Düsseldorf, klar! Aber neue kaufen war ja auch kein Thema (Dollarkurs heute noch besser als gestern: 1,48!).
Wir orientierten uns ein bisschen und beschlossen den KSC-Laden (ist jetzt keine nette Bezeichnung für den großen Shop) aufzusuchen. Offensichtlich hatten gerade 3472 Leute die gleiche Idee! Die Kassenschlangen reichten schon aus dem Geschäft heraus!- Egal, ein Shirt für Jürgen, eins für mich und 2 Klappstühle – und angestellt. Mit dem Anstellen wechselten wir uns ab, während wir das Zeug zusammen suchten. Dann fing es draußen heftigst an zu regnen und ein Schirm gesellte sich zu dem anderem Kram. Jürgen hatte sich den erkämpft, denn die gingen gerade weg wie warme Semmeln.
Als wir endlich draußen waren hatte es zu regnen aufgehört, nichts desto trotz schleppten wir den Schirm den ganzen Tag über wie eine schwer erkämpfte Beute durch die Gegend.
Mit unserem Krempel wieder Richtung Rocket Garden. Jetzt den richtigen Platz aussuchen – echt eine diffizile Angelegenheit. Vor allem, wenn man nicht genau weiß von wo aus man die beste Sicht hat.
Wir entschieden uns für eine kleine grasbewachsene Anhöhe ziemlich weit rechts und bauten unsere Habseligkeiten auf. Erstmal setzen! Blick zur Uhr: noch nicht mal 10, das kann ja heiter werden. Ich machte Aufnahmen von allem Drumherum und dann meldete sich erneut der Hunger. Zwar nur im Ansatz, aber in anbetracht der Schlangen an den Futterstellen muss man sich dorthin begeben, bevor es richtig anfängt um dann rechtzeitig etwas zu ergattern!
Auf dem Weg dorthin testete ich die Baustellen-Klos, abartig! Nie wieder, eher schwitze ich es aus.
Die Eisbude hatte gerade geöffnet und ich holte mir zum Versüßen der Warteschlange an der Hot Dog Bude ein Eis. War eine gute Idee, tröstete mich genüsslich über die halbstündige Ansteherei. 2 Hot Dogs mit Chipstütchen, Waffle-Fries mit Cheese-Topping (hinterher von Jürgen als „Trinkkäse“ denunziert), ein Sipper-Softdrink (so ein Plastikgefäß mit Drehdeckel und eingebautem Biegestrohhalm, das kann man dann den ganzen Tag beliebig oft „Refillen“ lassen).
Mit meinen Schätzen durch die Mengen zurück zum Göttergatten, ich habe die Hosentaschen vergessen, da waren neben Servietten noch Mayo- und Ketchuptütchen deponiert.
Mit den mit „Trinkkäse“ verunreinigten Waffel-Fritten hat er sich direkt bekleckert – wer kann denn auch ahnen, dass dieser blöde Käse schnurstracks durch die Gitterlöcher der Kartoffel fließt – unschöner gelber Fleck auf dem blütenweißen Shirt für den Rest des Tages.
Dann weiter dumm rum gesessen und rumgeguckt.
Kinder spielten um uns herum mit diesem zeppelinförmigen Ball und plötzlich knallte so ein Ball meinem Gemahl von rechts an den Kappes (rheinisch für Kopf)! Der war vielleicht erschrocken! „No second time“ schnauzte er den Jungen an, der gleich angerannt kam um sich zu entschuldigen.
Ich bin dann mal zur Fotojagd wieder durch die Gegend getigert und habe auch gleich versucht die Frage nach „…the right Angle for watching“ zu klären. Seltsamerweise kamen nämlich mehrere Leute in kurzer Zeit zielstrebig auf Jürgen zu um ihn nach dem besten Blickwinkel zu fragen – die anderen Leute um uns herum hatten wohl kein „Info-Schild“ auf der Stirn stehen. Aber wir wussten es ja auch nicht so genau.
Wir orientierten uns einfach an den Männern, die mit megadicken Teleobjektiven auf den Kameras schon die besten Plätze ergattert hatten. So einen Herrn fragte ich dann auch und bekam die erwartete Antwort mit der entsprechenden Richtungsangabe.
Vor der überdimensionierten Memorial-Tafel ist auch eine Art See, darin schwamm ein einsames und gelangweilt dreinschauendes Alligatörchen. Hinter (oder besser seitlich) der großen Tafel war auch eine Grasanhöhe, von dort aus hatte man einen besseren Blick Richtung Startpad. Zwar keinen Blick auf die Promibühne (wo derweil eine Astronautin die Fragen der Kinder beantwortete), aber auch eine Monitorwand. Ich schnurstracks zurück zum Gatten und ihn zum Umzug genötigt. Wieder ein paar Minuten verbraten.
Das Wetter wurde zusehends besser, gegen 12 Uhr kamen dann auch die Astronauten aus ihrem Quartier und begrüßten die Menge (nicht uns, irgendwo im gesperrten Gelände).
Dann fuhren sie wie üblich mit dem alten silbernen Bus Richtung Launchpad. Die Spannung wuchs, alle waren guter Dinge.
Die Kameras begleiteten aus der Luft den Weg des Busses, plötzlich blieb er stehen. Unsicherheit machte sich unter den Besuchern breit, Jürgen war gerade unterwegs um Trinknachschub zu holen.
Und dann kam sie, die Nachricht, vor der sich alle gefürchtet hatten: Abbruch! Irgendwas von Hydraulik-Erhitzern die defekt wären. Startaufschub um mindestens 48 Stunden. Der Bus mit den Astronauten kehrte um und fuhr zurück. Jürgen kam und teilte mir die Nachricht mit, aber ich hatte das ja nun auch schon begriffen. Neben mir eine Familie Vater, Mutter, 3 Kinder) angenervt und sehr enttäuscht, alles drumrum war einen kurzen Moment wie gelähmt und dann nur noch gedrückte und enttäuschte Gesichter. Manche fingen sofort an zusammen zu packen, andere blieben sitzen, als könnte man damit noch etwas ändern.
Ich musste das auch erst mal verarbeiten. Alle Vorfreude (wenn auch gemäßigt, denn Jürgen hatte mir dieses Szenario immer wieder sehr anschaulich vor Augen geführt) wich nun dem Frust über diese ganze Unternehmung: Zeit, Geld, Schlaf, Urlaubs-/Lebensqualität geopfert. Was ein Scheiß! Sorry, aber ich war echt richtig sauer.
Jürgen unternahm den zweiten Versuch etwas zu trinken zu holen, ich saß da wie ein Häufchen Elend.
Dann habe ich kurz geschmollt und schließlich das getan, was derweil die meisten taten: zusammengepackt!
Als Jürgen wiederkam war ich startklar – für was denn aber nun? Wir mussten bis 17:20 Uhr die Zeit totschlagen, denn dann erst war der Treffpunkt am Bus mit der Rückfahrt angesetzt.
Uuuuaaaahhhh!
Aus lauter Frust wieder in den Shop. Da war es endlich überschaubar aus Kundensicht und wir schlenderten durch die Regale. In der ersten Etage hat Jürgen endlich seine Hitzekacheln gefunden (keine echten, aber ein Stück des Materials, aus dem sie bestehen), danach hat er schon ewig gesucht. Davon 2 Päckchen und noch mal 3 Shirts wanderten in unser imaginäres Einkaufskörbchen, an der Kasse noch 2 Schokoriegel. Wieder 90 Dollar weg, aber egal! Jetzt kommt’s auch nicht mehr drauf an!!
Jürgen wollte dann ins IMAX-Kino, ich wollte da aber nicht mit unserem ganzen Kram rein. Da blieb dann nur die Klärung, ob unser Bus vielleicht offen stand und wir da etwas deponieren könnten.
Das wollte ich aber erstmal ohne die ganze Schlepperei klären. Also zum Ausgang und nachgefragt, ob man denn mit dem Ticket wieder reinkäme? Klar, aber man bräuchte noch einen Stempel (wie beim Eintritt in die Disco), den müsse man dann bei der Rückkehr von draußen vorzeigen.
Ich also Stempel geholt und raus zum Bus. Dort stand unser Fahrer und telefonierte. Er fragte mich, ob ich wüsste wo die anderen wären und ob man eher zurückfahren würde. Aber ich wusste nix dergleichen (woher auch) und fragte nur nach dem Deponieren der Sachen. Das ging natürlich. Also wieder rein ins KSC (Metalldetektor und Kontrolle) und mit Jürgen zum abstempeln. Mit allem Kram zum Bus. Jürgen hat die Stühle und den Schirm in der Kofferladezone verstaut und war plötzlich verschwunden. Ich hatte im Businneren die Entscheidungen zu treffen, was jetzt noch wieder mit rein müsste und was nicht. Nur mit einer Plastiktüte bestückt habe ich dann meinen Herrn und Meister gesucht und gefunden und zurück ins Center.
Im IMAX-Kino lief Hubble 3D, da haben wir uns dann in der Schlange angestellt. Zeit spielte jetzt sowieso keine Rolle mehr, davon hatten wir reichlich!
Der Film war ganz nett, zumindest das was wir gesehen haben, wir sind nämlich beide dabei weggepennt!
Draußen haben wir uns ein Eis gegönnt (ich nun das zweite) und noch mal was getrunken. Dann sind wir relativ ziellos über das Gelände spaziert und ich habe noch einiges mit der Videokamera festgehalten.
Über eine Stunde zu früh sind wir dann raus aus dem KSC – Nase voll!
Wir waren auch nicht die ersten am Bus, aber die letzten ließen tatsächlich bis zum Abfahrtszeitpunkt auf sich warten – man hätte sonst glatt schon viel früher die Heimfahrt antreten können.
Wir bekamen von der Reiseleiterin Zettel, damit hätten wir eine zweite Tour buchen können. Die Eintrittstickets von KSC gelten zweimal, nur den Transfer hätten wir mit je 35 Dollar noch einmal latzen müssen. Inzwischen gab es schon die Auskunft, dass mindestens 72 Stunden bis zum nächsten Startversuch vergehen würden.
Wir überlegten eine Weile und erörterten die Thematik – aber ich war dann ganz ehrlich und habe Jürgen gesagt, dass ich das nicht noch einmal erleben wollte. Ich hatte befürchtet, er würde sauer reagieren, aber er war froh über meine Entscheidung und so werden wir uns den nächsten Start (wann auch immer) im TV (wo auch immer) ansehen.
Die Rückfahrt war bis kurz vor Orlando easy going, dann gab es allerdings den üblichen Freitagabend-Stau. Ich wollte nur noch zurück nach Hause und Jürgen ging es genauso.
Kurz vor sieben dann am Hotel und nach dem Standardbesuch des Restrooms hat sich Jürgen hinter das Steuer geklemmt. Er war genauso müde wie ich, aber wir hatten leider keinen Chauffeur dabei.
War das eine öde Rücktour. Um neun war es dann auch stockdunkel und wir hatten uns wieder für die Landstraßenvariante entschieden, was Jürgen dann später aber bitter bereute. Dauernd hat man so eine kriechende Pappnase vor sich und bei einspuriger Strecke mit Gegenverkehr gestaltet sich das Überholen bei unübersichtlicher Straßenführung echt schwierig. Die Navi lotste uns nur einmal falsch (beim Hinweg auch an genau der gleichen Stelle), offenbar gibt es da noch keine Aktualisierung der Karte über die Veränderung des (neuen) Straßenverlaufs.
Nach wiederum gut drei Stunden Nonstop (Jürgen hat tapfer durchgehalten, ich habe ihn mit harmlosen Diskussionen und Erzählungen wach gehalten) sind wir in CC am Haus gelandet.
Reste aus dem Kühlschrank verdrückt und todmüde ins Bett!
Das war mit Abstand der stressigste Urlaubstag und ich bin froh, dass er vorbei ist.