Wie üblich wach geworden, aber mit fetten Kopfschmerzen. Nur aus dem Bett geklettert um eine (bzw. gleich 2) Kopfschmerztablette einzuwerfen und wieder ins Bett. Warum habe ich denn heute Kopfschmerzen? Ach klar, gestern Abend habe ich mir ein großes Glas Rotwein gegönnt, dass hätte ich besser lassen sollen. Zuhause vertrage ich ihn auch nicht… Der gnädige Schlaf lässt mich die Schmerzen vergessen.
Ganz unüblich (weil verkatert) um halb neun erst aufgestanden und gehofft, dass das Poolbad eine Verbesserung bringt, klappt aber nicht wirklich. Auch der Kaffee hilft nicht. Ich leide ein bisschen vor mich hin. Mit einer Schüssel Cornflakes versuche ich meinen Magen zu beruhigen, aber wirklich schmecken tun sie mir nicht. Aber ich brauche etwas im Magen, bevor ich mir die nächste Ibuprofen-Dröhnung gebe. Am späten Vormittag wird es langsam besser.
Wir müssen dringend einkaufen, der Kühlschrank ist leer gefegt und wir sind ja noch 3 Tage hier. Nur noch 3 Tage. Auch Jürgen freut sich auf unser zuhause (solange er nicht an den damit verbundenen Modus des arbeiten gehens denkt).
Wir fahren zum Walmart auf der Pine Island Road. Jetzt wird der Laden erst einmal Regal für Regal eingehend inspiziert. Warum nur kann man hier in Florida (USA) nur so viele extrem kalorienreiche, aber leider superleckere Lebensmittel kaufen? Chips, Kekse, Knabberkram jeder Art, Kuchen und Törtchen, Puddings, Yoghurts, Eis bis zum abwinken, Fertiggerichte und Pizzen – Säfte und Limonaden…
Ich kaufe einen Saft in einem Behälter, der aussieht wie eine Weichspüler- oder Waschmittelflasche, pervers!
Wir versorgen uns noch mit leckeren Steaks für Sonntag auf dem Grill, Salate und Obst. Und natürlich Wattebrötchen.
Es ist hier alles deutlich günstiger als bei Publix und qualitativ können wir auf Anhieb keinen Unterschied feststellen.
An der Hähnchenbraterei-Theke gibt es viele verschiedenen Varianten von Chicken Wings. Ich lasse mir jeweils 2 Stück von 5 verschiedenen Sorten einpacken. Habe mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt von wegen „zum probieren“, denn die Dame hinter der Theke versteht mich so, dass ich alles hier gern mal probieren möchte, aber wir können das Gott sei Dank klären. So dreist müsste man sein, alles an der Theke erst mal auszuprobieren…
Zuhause gibt es ein zweites Frühstück und wir futtern uns durch die Wing-Varianten. Teilweise scharf, mit Barbecue-Soße, mit krosser Panade, mit Parmesankäse (hm-lecker, eindeutig mein Favorit!).
Dann genießen wir das halbschattige Wetter heute, denn der Himmel ist zeitweise immer mal wieder bedeckt.
Meine Kopfschmerzen sind weg.
Ich schreibe die Erlebnisse vom Tandemsprung auf und fliege noch einmal und noch einmal, denn das Video ist auch schon online und ich gucke es mir ein paar Mal an. War das schön!
Dann schnappe ich mein Buch und lese mich durch den Rest der 694 Seiten. Ab und an mal ein Poolbad, nachmittags eine Chipsdröhnung und den seltsamen Waschmittel-Saft. Zuckersüß und Chemie pur, aber mit viel gecrashtem Eis geht es dann doch runter. Jürgen futtert sein Applepie Minitörtchen.
Heute Abend gibt es Nudelauflauf, das macht wenig Arbeit, ist relativ schnell fertig, schmeckt echt lecker und reicht meistens auch noch für einen Mittagsnack am nächsten Tag. Später können wir wieder die ISS am Nachthimmel sehen, wir wollen das auch fotografieren und filmen (zumindest mal versuchen!).
Der Nudelauflauf gelingt perfekt und wir futtern uns rund. Dann mit Foto- und Filmequipment vor die Tür. Von der Garagenzufahrt aus breitet sich der wundervolle Nachthimmel vor uns aus, auch die Mondsichel strahlt hell und klar.
Pünktlich um 21:11 Uhr kommt sie majestätisch angeschwebt, von Nordwest nach Südost. Jürgen filmt und ich knipse fleißig. Die Ergebnisse hauen jetzt nicht grade vom Hocker, aber unsere Ausrüstung ist ja auch nicht wirklich für Nachthimmel-Aufnahmen geeignet.
Noch eine gemütliche Runde auf der Terrasse (aber ohne Weingenuss, nur ein Budweiser) und wir lauschen den Geräuschen der Geschöpfe der Nacht.
Apropos, da fällt mir noch eine Geschichte von vorgestern ein. Ich war im Schlafzimmer und frönte der Leselust, als Jürgen den Kopf durch die Terrassentür steckte und mich mitsamt seinem Schlüsselbund (da ist nämlich eine kleine LED-Leuchte dran) an den Pool kommandierte. Er zeigte auf die Kante der Poolbedachung und erklärte, ich solle dort mal hinleuchten. Dort hockte ein kleines Viech und Jürgen behauptete, das sei eine Fledermaus, die wäre gerade mit einem lauten Platsch auf das Dach geplumpst. Ich klettere auf den Liegestuhl und leuchte genauer und was guckt mich mit großen Augen an? Ein Frosch (von mir aus auch eine Kröte, ich kann die nicht unterscheiden). Wie kommt eine Kröte auf ein mind. 2,40m hohes Dach? Vom Himmel gefallen? Vielleicht aus den Klauen eines fliegenden Nachtjägers? Keine Ahnung. Er hockte jedenfalls noch geraume Zeit dort oben und irgendwann hatte ich keine Lust mehr ihn noch länger zu beobachten. Am nächsten Morgen war er weg, er lag aber auch nicht im Garten. Ich hoffe, er ist gesund und munter mit dem Schrecken davon gekommen.
Frösche regnet es heute nicht, die Luft ist angenehm kühl und wir genießen den Abend bis zum Abmarsch ins Bett.